Bernt Engelmann
Autorenbeschreibung bei Wikipedia

Bernt Engelmann, 1921 in Berlin geboren, erlebte den Zweiten Weltkrieg zunächst als Soldat bei der Luftwaffe, dann als Angehöriger einer Widerstandsgruppe, wurde zweimal von der Gestapo verhaftet und erst bei Kriegsende, nach langer "Schutz"-Haft in Gefängnissen und Konzentrationslagern, aus dem KZ Dachau befreit. Engelmann arbeitete schon während seines Studiums als Journalist für Gewerkschaftszeitungen, dann als Reporter, Korrespondent und Redakteur beim "Spiegel", später für das NDR-Fernsehmagazin "panorama". Seit 1962 ist er freier Schriftsteller. Viele seiner Bücher – "Wir Untertanen", "Die Aufsteiger", "Hotel Bilderberg", "Die Laufmasche", "Deutschland-Report", "Schwarzbuch Helmut Kohl", "Großes Bundesverdienstkreuz", "Berlin", "Du deutsch?" und andere sowie, zusammen mit Günter Wallraff, "Ihr da oben, wir da unten" – wurden in alle wichtigen Sprachen übersetzt und sind sowohl in den USA wie in der UdSSR, Frankreich, Großbritannien, Schweden, Polen, Finnland, Italien, Ungarn sowie in Japan erschienen. Die Weltgesamtauflage seiner mehr als 40 Buchtitel hat die 15-Millionen-Grenze überschritten. In Deutschland erscheinen seine Bücher im Steidl Verlag.

Bernt Engelmann, engagierter Gewerkschafter, war von 1977 bis 1984 Vorsitzender des Verbands deutscher Schriftsteller (VS) in der IG Druck und Papier, von 1972 bis 1984 Präsidiumsmitglied des PEN-Zentrums BRD, ist langjähriges Mitglied der IG Metall und gehört der Tarif- und Verhandlungskommission des VS an. 1984 wurde er mit dem Heinrich-Heine-Preis der DDR ausgezeichnet.

Du Deutsch? Auszug
Der Titel dieses Buches ist zugleich die Frage des Autors an die Leserinnen und Leser. Sie sollen sich selbst fragen, was es für sie bedeutet, Deutsche zu sein. Daraus ergeben sich weitere Fragen, zum Beispiel: Vor welchem Hintergrund entsteht die Ausländerfeindlichkeit? Begründungen für diese gibt es viele, richtige wohl kaum, dafür aber viele falsche. Ein wesentlicher Nährboden für die Ablehnung von Menschen anderer Kulturkreise entsteht meist aus sozialer Unsicherheit, Arbeitslosigkeit und gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten. Aus verdrängten Ängsten erwachsen Aggressionen, und aus diesen entsteht Feindseligkeit gegen Menschen, die anders erscheinen. Die eigentlichen Gründe für die soziale Unsicherheit und Angst werden dabei verdrängt. Es sind die Fakten dieses Buches, deren Kenntnis davor bewahren kann, eine gerade in Deutschland schwer zu begründende nationale Überhelblichkeit zu entwickeln, mit der andere, nichtdeutsche Mitmenschen herabgewürdigt werden. Ich halte dies gerade jetzt für ein zentrales Thema, die die politische Vereinigung der beiden über 40 Jahre getrennten Teile Deutschlands einen neuen Nationalismus aufkommen zu lassen scheint. Angesichts der großen gemeinsamen Aufgaben in einem sich vereinigenden Europa haben wir alle die Verpflichtung, der engstirnigen und bedrohlichen Ausländerfeindlichkeit bei uns entgegenzutreten. Lernen wir also aus diesem Buch, wer wir selbst sind und was wir zur Lösung des Problems beitragen können. (Heinz-Werner Meyer, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes)

Schwarzbuch Helmut Kohl Auszug
Dieses Schwarzbuch ist das siebente seit 1972. Diesmal gilt es, auch die erstmals wählenden Bürgerinnen und Bürger östlich der Elbe aufzuklären, was hinter den goldenen Bergen steckt, die Kohl ihnen verspricht. Bernt Engelmann über sein neues Schwarzbuch: "Es geht nur vordergründig um die höchst fragwürdige Person des Helmut Kohl. Wichtig ist, daß alle Wählerinnen und Wähler die Hintergründe seiner verhängnisvollen Politik kennenlernen: das Komplott des Großen Geldes, mit dem er ins Kanzleramt gehievt wurde."
Sorgfältig recherchierte Hintergrundinformationen werden hier geboten, spannend wie ein Kriminalroman.

Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern Auszug
Bernt Engelmanns Polit-Thriller "Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern" rührt an ein heikles Kapitel bundesdeutscher Politik und ist dabei ebenso spannend wie aktuell.
Judenverfolgung und Massenmord brachten einigen skrupellosen Geschäftemachern Millionenprofite. Bernt Engelmann fand neue Beweise für die Langzeitwirkung der Leichenfledderei von damals auf die konservative "Wende"-Politik von heute. Die Spur von Auschwitz führt über Rheinland-Pfalz direkt in die Machtzentralen der Bundesrepublik. Der Sklaventreiber von einst, Konsul Dr. Fritz Ries, war der politische Ziehvater von Helmut Kohl, und Kohl zeichnete den "Arisierungskönig" mit dem Großen Bundesverdienstkreuz, dann auch noch mit dem Stern dazu, aus. Doch Helmut Kohl ist nicht der einzige Spitzenpolitiker aus dem engeren Kreis des großen Beutemachers von Trzebinia, Lodz und Auschwitz ...

Die Macht am Rhein - Band 2: Meine Freunde, die Geldgiganten Auszug
Amüsant und unterhaltsam beschreibt Bernt Engelmann die reichsten Männer Deutschlands, allesamt Multi-Milliardäre, erzählt ihre Lebensläufe, wie sie zu ihrem Vermögen kamen, berichtet über ihre Einstellungen, ihr Privatleben und über ihre Beziehungen und Freunde. Wie nebenbei entsteht so ein vom gewöhnlichen Geschichtsunterricht der staatlichen Schulen vollkommen unterschiedliches Bild der deutschen jüngsten Vergangenheit.

Die Aufsteiger Auszug
Vorsicht! Ein gefährliches Buch, das manche Illusion zerstören wird, etwa das Kindermärchen, daß man/frau allein mit Fleiß, Anstand, Sparsamkeit und etwas Glück zu gigantischem Reichtum kommen und damit eine für alle Zeiten gesicherte Dynastie begründen könne. Hier geht es auch nicht um Lottokönige, um kometenhafte, aber kurzfristige Aufstiege am Erdöl- oder U-Musik-Markt, schon gar nicht um den gewöhnlichen Reichtum heutiger Katzenfutter- oder Supermarkt-Multimillionäre, deren Vermögen ja nur, stapelte man es in druckfrischen Tausendern, allenfalls die bescheidene Höhe deutscher Mittelgebirge erreichen würde. Nein, hier geht es um den ganz großen Reichtum, der sich bis in Himalaya-Gipfelhöhe auftürmen ließe und ebenso beständig ist wie dort das ewige Eis! Für die Anhäufung so gigantischer Vermögen sind Treu' und Redlichkeit ganz und gar nicht vonnöten, sogar sehr hinderlich. Dazu braucht man/frau kühne Strategien und ein Mindestmaß an Skrupeln!

Über den Haß hinaus Gedichte und Geschichten zum 8. Mai 1945 Auszug
"Wer sich der Vergangenheit nicht erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen", heißt es bei William Saroyan, dem großen amerikanischen Denker und Schriftsteller. Eine entsetzliche Vorstellung: Die sich ihrer blutigen, erst vierzig Jahre zurückliegenden Vergangenheit nicht mehr erinnernden Bürger der Bundesrepublik Deutschland müßten die verdrängte und verharmloste Nazizeit nochmals erleben!

Trotz alledem Deutsche Radikale von 1777-1977 Auszug
Die Geschichte der deutschen "Radikalen" ist von auffallenden Widersprüchen gekennzeichnet: Während man die einen verschwieg und vergaß, setzte man den anderen - unter Ignorierung ihrer Radikalität - später Denkmäler. Gemein ist ihnen lediglich, daß man sie zu Lebzeiten verfolgte, unterdrückte, einkerkerte oder zumindest "maßregelte". So wurde der Dichter Christian Friedrich Daniel Schubert 1777 auf Befehl des Herzogs von Württemberg entführt und anschließend zehn Jahre auf der Festung Hohenasperg gefangen gehalten. Immanuel Kant legte die preußische Obrigkeit Zurückhaltung nahe – "widrigenfalls Ihr Euch bei fortgesetzter Renitenz unangenehmer Verfügungen zu gewärtigen habt". Und Johann Gottlieb Fichte hatte vorsorglich auf das Titelblatt einer Veröffentlichung schreiben lassen: "Eine Schrift , die man erst zu lesen bittet, ehe man sie confiszirt".

Hotel Bilderberg Tatsachenroman
Die massiven Bestechungen der Firma Lockheed sind gerade ruchbar geworden ... Und die nette alte Dame, die außer begehrten Aktien eine Liste mit Namen besitzt, die in den Skandal verwickelt sind, pokert in diesem Spiel kräftig mit, ungeachtet weiterer Attentatsversuche.

Einig gegen Recht und Freiheit Deutsches Anti-Geschichtsbuch Teil 2
Im zweiten Teil seines Anti -Geschichtsbuches behandelt Bernt Engelmann den Zeitraum von 1918 bis 1938. Zwanzig Jahre deutscher Geschichte, in denen mehr Legenden und Geschichts lügen verbreitet wurden als je zuvor in einem vergleichbaren Zeitraum: „im Felde unbesiegt“, „Kriegsschuldlüge“, „Schandvertrag von Versailles“, „Judenrepublik“, „Erfüllungspolitiker“, „roter Terror“, „Volk ohne Raum“, „jüdische Untermenschen“ – das waren die Schlagworte der Konservativen und Rechtsradikalen jener Zeit, mit ihnen vergifteten die Zeitungen des Hugenberg-Konzerns die erste deutsche Republik und bereiteten den Boden für den Aufstieg der Nationalsozialisten vor.

Geschichte in Geschichten
Auf ebenso unkonventionelle wie unterhaltsame Weise hat Bernt Engel­mann Geschichten über deutsche Geschichte geschrieben. Dabei entlarvt er die Legenden von den »guten alten Zeiten« und macht zugleich mit den – nicht selten verdrängten – demokratischen Traditionen bekannt. Und natürlich kom men dabei auch die vier Jahrzehnte bundesrepublikanischer Geschichte nicht zu kurz.

Wie wir wurden, was wir sind
Von der bedingungslosen
Kapitulation bis zur unbedingten Wiederbewaffnung
Auch mitten durch Deutschland verläuft eine scharfe Trennungslinie, beiderseits bewacht und kontrolliert, wobei auf östlicher Seite die Vorkehrungen gegen ein unbefugtes Überschreiten dieser Grenze weit umfangreicher und schärfer sind, als es irgendwo sonst auf der Welt in Friedenszeiten üblich ist. Denn an dieser Demarkationslinie berühren sich die beiden großen Machtblöcke, deren
Zentren weitab in Washington und Moskau liegen, und ihre Interessen stoßen hier hart aneinander.

Ilse Somaville (Hrsg): Wittgenstein – Engelmann
Briefe, Begegnungen, Erinnerungen

Es hat mir in den Jahren, seit Wittgenstein berühmt geworden ist, nicht an Aufforderungen und Vorschlägen gefehlt, diese Briefe doch endlich zu veröffentlichen. Einer der Gründe, die mich davon abgehalten haben, es zu tun, war der, daß der Mensch, an den die Briefe gerichtet waren, zwar mit mir identisch ist, daß aber die Redewendung, »jemand sei seither ein anderer Mensch geworden«, trotzdem auf mich paßt. Und zwar nicht bloß wegen der an sich schon großen und in diesem Fall besonders großen seelischen Differenz zwischen Jugend und Alter, sondern gerade die Dinge, welche Wittgenstein damals veranlaßt haben, mit mir, und gerade so, wie er es getan hat, zu verkehren und zu korrespondieren, haben sich bei mir inzwischen gründlich geändert, wenn auch natürlich manches gleichgeblieben ist.