David Graeber

David Rolfe Graeber (* 12. Februar 1961) ist ein US-amerikanischer Ethnologe und Publizist, der anarchistische Positionen vertritt. Er lehrt an der London School of Economics and Political Science. Graeber kritisiert aus der Perspektive des Ethnologen die Fundamente des ökonomisch-gesellschaftlichen Systems. Dieses würde Menschen zu sinnloser Beschäftigung en masse statt zu sinnfüllender Tätigkeit in Maßen verurteilen. (Wikipedia)

Bürokratie
Die Utopie der Regeln
Über Bürokratie spricht heute kaum noch jemand. Doch Mitte des vergangenen Jahrhunderts und vor allem Ende der Sechziger- und Anfang der Siebzigerjahre war dieser Begriff allgegenwärtig. Wir denken nicht mehr über Bürokratie nach – dennoch beeinflusst und bestimmt sie jeden einzelnen Aspekt unseres Lebens. Fast scheint es so, als hätten wir uns als planetarische Zivilisation entschlossen, die Ohren mit den Händen zuzuhalten und zu summen, sobald dieses Thema zur Sprache kommt. Sofern wir überhaupt noch zu diskutieren bereit sind, verwenden wir populäre Begriffe der Sechziger- oder Siebzigerjahre. Die sozialen Bewegungen der Sechzigerjahre inspirierten im großen Ganzen die Linke und ihr Denken; man rebellierte gegen die bürokratische Mentalität oder, genauer gesagt, gegen die seelenzerstörerische Gleichförmigkeit der Wohlfahrtsstaaten der Nachkriegszeit. Konfrontiert mit grauen Funktionären der staatskapitalistischen wie der staatssozialistischen Systeme standen die Rebellen der Sechzigerjahre für den individuellen Ausdruck und die spontane Gemeinschaft und widersetzten sich jeder Form sozialer Kontrolle nach dem Motto: »Regeln und Regulierungen, wer braucht die eigentlich?«

Schulden
Die ersten 5000 Jahre
Jeder Umsturz, jede Revolution beginnt mit Schulden, welche die Gesellschaft nicht mehr bezahlen kann. David Graebers großes Buch zeigt uns, wo wir stehen. Eine Befreiung.
Frank Schirrmacher