Herbert Marcuse

Biographie, Bibliographie und weitere Infos zu Marcuse

Aggression und Anpassung in der Industriegesellschaft Auszüge
Mit Beiträgen von Herbert Marcuse, Anatol Rapoport, Klaus Horn,
Alexander Mitscherlich, Dieter Senghaas und Mihailo Markovic.

"Aggression" und "Anpassung" sind längst aus rein psychologischen Kategorien zu solchen der Politologie und der Sozialwissenschaften geworden: Kategorien zur Aufhellung von Konflikten, in denen individuelle und kollektive Ansprüche und Zwänge gegeneinander wirken. In diesem Sinne werden sie jedenfalls in den hier zusammengetragenen Studien gebraucht, als Begriffe für bestimmte Verhaltensweisen und allgemeine Entwicklungstendenzen in der Industriegesellschaft.

Das Ende der Utopie Auszüge
Vorträge und Duskussionen in Berlin 1967
In einer vier Tage dauernden Veranstaltung, zu der der SDS Herbert Marcuse wenige Wochen nach den Ereignissen des 2. Juni 1967 eingeladen hatte, wurden die Möglichkeiten der außerparlamentarischen Opposition in er BRD diskutiert. Marcuses Gedanken, etwa über die Fortschrittsgläubigkeit des Marxismus, Gefahr und Möglichkeit der technologischen Entwicklung oder seine Aufforderung, eine neue Definition des Sozialismus zu wagen, zeigen zum einen, welche Bedeutung seine Theorie für die westdeutsche Studentenbewegung gehabt hat, und erscheinen zum anderen heute aktueller denn je. eine Diskussion zum Verständnis der Texte zwischen Vertretern der APO-Generation und heutigen (1980) Studenten schließt den Band ab.

Der eindimensionale Mensch Auszüge
Studien zur Ideologie der fortgeschrittenen Industriegesellschaft
Dient nicht die Bedrohung durch eine atomare Katastrophe, die das Menschengeschlecht auslöschen könnte, ebensosehr dazu, gerade diejenigen Kräfte zu schützen, die diese Gefahr verewigen? Die Anstrengungen, eine solche Katastrophe zu verhindern, überschatten die Suche nach ihren etwaigen Ursachen in der gegenwärtigen Industriegesellschaft. Diese Ursachen werden von der Öffentlichkeit nicht festgestellt, bloßgelegt und angegriffen, weil sie gegenüber der nur zu offenkundigen Bedrohung von außen zurücktreten - für den Westen vom Osten, für den Osten vom Westen. Gleich offenkundig ist das Bedürfnis, vorbereitet zu sein, sich am Rande des Abgrundes zu bewegen, der Herausforderung ins Auge zu sehen. Wir unterwerfen uns der friedlichen Produktion von Destruktionsmitteln, der zur Perfektion getriebenen Verschwendung und dem Umstand, daß wir zu einer Verteidigung erzogen werden, welche gleichermaßen die Verteidiger verunstaltet wie das, was sie verteidigen.

Psychoanalyse und Politik Auszüge
Vorlesungen aus der Buchreihe "Kritische Studien zur Philosophie", herausgegeben von Karl Heinz Haag, Herbert Marcuse, Oskar Negt und Alfred Schmidt
Die Diskussion der Freudschen Theorie vom Standpunkt der politischen Wissenschaft und Philosophie bedarf der Rechtfertigung - um so mehr, als Freud immer wieder den naturwissenschaftlich-empirischen Charakter seiner Arbeit betont hat. Die Rechtfertigung muß eine zweifache sein: sie muß erstens zeigen, daß die Freudsche Theorie ihrer eigenen Begrifflichkeit nach der politischen Fragestellung offen ist und entgegenkommt - mit anderen Worten: daß ihre anscheinend rein biologische Konzeption im Grunde eine gesellschaftlich-historische ist. Dies soll der Vortrag selbst deutlich machen. Sie muß zweitens zeigen, inwiefern einerseits Psychologie heute ein wesentlicher Teil der politischen Wissenschaft ist und andererseits die Freudsche Trieblehre - und nur um sie handelt es sich hier - entscheidende Tendenzen der heutigen Politik auf ihren - verdeckten - Begriff bringt.

Sekundärliteratur zu Herbert Marcuse
Biographie von Herbert Marcuse