Der Christusmord Teil 8
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Wir können dieses Problem keineswegs
auf eine perfektionierte, akademische,
detaillierte Weise angehen.
Wir können nichts weiter tun,
als das Terrain erkunden, um herauszufinden,
wo Schätze für späteren Gebrauch versteckt liegen,
wo wilde Tiere durchs Land streifen,
wo versteckte Fallen aufgestellt sind,
um Eindringlinge zu töten,
und wie das alles zusammenhängt.

Wir wollen uns nicht durch unsere eigene Ungeduld zu Fall bringen,
durch unsere tägliche Routine oder gar durch Interessen,
die überhaupt nichts mit dem Erziehungsproblem zu tun haben.

Vor einigen Jahren wurde auf einer Konferenz
orgonomischer Erzieher die Tatsache erwähnt,
daß die Erziehung ein Problem für die nächsten Jahrhunderte ist.
Es ist sehr wahrscheinlich,
daß die ersten paar Generationen der Kinder der Zukunft
nicht in der Lage sein werden,
den verschiedenen Einflüssen der emotionalen Pest zu widerstehen.
Sicher werden sie hier und dort nachgeben müssen;
auf welche Weise, wissen wir nicht genau.
Aber es besteht Hoffnung,
daß sich in diesem neuen Kindertyp
langsam ein allgemeines Gefühl des Lebens entwickeln
und über die ganze menschliche Gesellschaft verbreiten wird.

Der Erzieher, der aus der Erziehung ein erträgliches Geschäft macht,
würde sich nicht für Erziehung interessieren,
wenn er an diese Entwicklung glaubte.
Hüten wir uns vor solchen Erziehern!

Der Erzieher der Zukunft
wird systematisch (nicht mechanisch) das tun,
was schon heute jeder gute Erzieher tut:
Er wird die Eigenschaften des lebendigen Lebens im Kinde erfühlen,
er wird die spezifischen Begabungen erkennen
und ihre Entwicklung unbegrenzt fördern.
Solange die gesellschaftliche Tendenz so bleibt,
wie sie es heute in überwältigendem Maß ist,
d.h. wenn sie sich gegen die angeborenen Eigenschaften
des lebendigen, emotionalen Ausdrucks richtet,
wird der echte Erzieher eine doppelte Aufgabe haben:
Er wird die natürlichen emotionalen Ausdrucksformen,
wie sie von Kind zu Kind variieren, erkennen müssen
und er wird zu lernen haben,
wie er die engere und weitere soziale Umwelt zu behandeln hat,
wenn sie gegen diese lebendigen Eigenschaften vorgeht.

Erst in ferner Zukunft,
wenn eine solche bewußte Aufzucht von Kindern
den harten Gegensatz zwischen Kultur und Natur ausgeglichen hat,
wenn bioenergetisches und gesellschaftliches Leben des Menschen
nicht länger Gegensätze sind, sondern beide sich ergänzen und fördern -
erst dann wird jene Aufgabe ihre Gefährlichkeit verlieren.
Wir müssen auf einen langsamen und schmerzvollen Prozeß gefaßt sein,
der viele Entbehrungen fordern wird.
Viele werden der emotionalen Pest zum Opfer fallen.

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