Der Christusmord Teil 7
Fortsetzung Teil 8
Zurück zu Teil 6

Dem Leser sei versichert,
daß wir diesen Lärm und diese leere Geschäftigkeit
keineswegs nur als irrational,
als eine bloß ziel- und sinnlose Aktivität betrachten.
Es ist vielmehr ein wesentliches Merkmal der Tragödie,
daß dieser Unsinn logisch, sinnvoll und notwendig ist,
wenn auch nur innerhalb seines eigenen Bereiches
und unter bestimmten Bedingungen menschlichen Verhaltens;
doch ruht die Irrationalität der Pest
hier auf festem Grund.

Selbst das Schweigen,
das jahrtausendelang die Orgasmusfunktion,
die Lebensfunktion,
den Mord an Christus
und ähnlich entscheidende Fragen
der menschlichen Existenz umgab,
ergibt für den intelligenten Erforscher
des menschlichen Verhaltens einen Sinn.

Die menschliche Rasse sähe sich der schlimmsten,
verheerendsten Katastrophe gegenüber,
würde sie die Lebensfunktion,
die Orgasmusfunktion
oder das Geheimnis des Mordes an Christus
schlagartig erkennen.
Es liegt eine tiefgründige Rationalität in der Tatsache,
daß die menschliche Rasse sich geweigert hat,
die Dimensionen und die wahre Dynamik
ihrer andauernden Misere zuzugeben.
Solch ein plötzlicher Einbruch von Wissen
würde alles, was die menschliche Gesellschaft
trotz Kriegen, Hungersnöten, emotionalem Massenmord und Kinderelend
noch immer in Gang hält,
lähmen und zerstören.
Es wäre Wahnsinn, so große Projekte wie
die "Kinder der Zukunft" oder die "Weltbürgerschaft"
in Angriff zu nehmen,
ohne zu begreifen, wie es möglich war,
daß all dies Elend jahrtausendelang unvermindert, unerkannt
und unangefochten andauern konnte;
daß nicht ein einziger der vielen glänzenden Versuche
zu einer Klärung und Befreiung Erfolg hatte;
daß mit jedem Schritt hin zur Erfüllung des großen Traums
das Elend nur tiefer und schlimmer wurde;
daß es trotz bester Absichten
nicht einem einzigen Glaubensbekenntnis gelungen ist,
seine Ziele zu verwirklichen;
daß jede große Tat
sich in eine Bedrohung der Menschheit verwandelte,
wie z.B. Sozialismus und Brüderlichkeit,
die in Dirigismus und Unterdrückung schlimmster Art ausarteten.

Kurz, solch schwerwiegende Projekte ins Auge zu fassen,
ohne sich zuerst umzusehen und sich klar zu machen,
was die Menschheit seit Generationen dahingemordet hat,
wäre ein Verbrechen.
Das schon bestehende Elend
würde dadurch nur vergrößert.

Gegenwärtig ist eine sorgfältige Untersuchung
des Mordes an Christus weit wichtiger
als die schönsten Kinder,
die wir vielleicht aufziehen könnten.

Jede Hoffnung,
jemals durch den Sumpf unserer Erziehungsmisere
hindurchzudringen,
wäre unwiderruflich verloren,
wenn dieser so hoffnungsvolle Versuch,
Kinder auf eine neue Weise aufzuziehen,
sich festfahren
und in sein genaues Gegenteil verkehren würde,
wie es allen anderen hoffnungsvollen Unterfangen
ergangen ist,
die von menschlichen Seelen unternommen wurden.

Und darüber sollte kein Zweifel bestehen:
Die Umformung der menschlichen Charakterstruktur
durch eine radikale Änderung
der gesamten Auffassung und Praxis der Kindererziehung
rührt an das Leben selbst.
Die tiefsten Emotionen,
die das Menschentier empfinden kann,
lassen alle anderen Funktionen des Lebens
in bezug auf Umfang, Tiefe und Schicksalhaftigkeit
weit hinter sich.
Daher wäre auch das Elend entsprechend tiefer und größer,
wenn dieser Versuch mißlingen und ausarten sollte.
Es gibt nichts Niederschmetternderes,
als wenn Leben durch eine vergebliche Hoffnung gereizt
und dann frustriert wird.
Vergessen wir das nie.

Fortsetzung Teil 8
Zurück zu Teil 6